Hallo liebe Hörerinnen und Hörer da draußen! 🎧

Wieder einmal geht ein Jahr zu Ende. Und wieder denkt man über Dinge nach, die man im neuen Jahr unbedingt verändern möchte: Gesündere Ernährung, weniger Stress, mehr Sport, … Die Liste ist lang.

Ob ein selbst gefasster Neujahrsvorsatz auch eingehalten wird, ist von mehreren Faktoren abhängig. Den wichtigsten Einfluss üben dabei jedoch Deine Gewohnheiten aus, die Du über die letzten Jahre und vor allem in deiner Kindheit entwickelt hast. Um neue Gewohnheiten zu etablieren, müssen Vernetzungen im Gehirn gelöscht und überschrieben werden. Dass bloßer Wille dabei nur selten zum Erfolg führt, ist Dir sicher bekannt. Was musst Du also tun, um Dich erfolgreich zu verändern?  

Eine Notiz dass man aufhören soll sich Vorsätze vorzunehmen

Neues Jahr – Neues Ich? 

Alles kommt und hat für eine bestimmte Zeit seinen sichtbaren Platz. Ob es sich dabei um die Schulzeit, ein neues Lebensjahr, Urlaubswochen, einen Ausflug, eine Stunde Fitnessstudio oder die wenigen Minuten handelt, die Du zum Duschen brauchst – immer gibt es einen Anfang und ein Ende. Diese zeitliche Einteilung ist für uns wichtig, denn auf diese Weise können wir Ziele definieren, die wir innerhalb einer zeitlichen Vorgabe umsetzen. Manche Vorsätze betreffen nur den nächsten Tag, andere haben gravierende Auswirkungen auf unser ganzes Leben. 

Gute Vorsätze lassen sich jederzeit kreieren, doch der Silvesterabend ist traditionell der Zeitpunkt, an dem sich die meisten Menschen mit ihrer Zukunft beschäftigen. Obwohl ein Jahr als gedankliches Konstrukt keinen Anfang und kein Ende besitzt, kannst Du fühlen, dass sich Silvester etwas verändert. An dieser Stelle musst Du verstehen, dass in Dir eine psychologische Veränderung stattfindet, wenn Du für das kommende Jahr neue Dinge planst. Weißt Du weshalb?

Alles in Deinem Leben folgt der Tatsache, dass Du in Dein Leben ziehst, worauf Du Deine Aufmerksamkeit richtest. Das kann auch unbewusst geschehen, beispielsweise durch Ängste vor bestimmten Dingen oder Situationen. Was sich zuerst in Deinem Denken und Fühlen abspielt, wird zur Erfahrung Deiner Sinne. Das bedeutet, dass Dein Leben nur erfüllt, glücklich, reich und voller Wachstum sein kann, wenn Du voller positiver Überzeugungen bist. 

Warum Vorsätze oft scheitern

Zum Jahreswechsel hast Du die Möglichkeit, Dich für etwas Neues zu entscheiden. Natürlich wäre das auch an jedem anderen Tag möglich, doch Veränderungen brauchen oftmals einen äußeren Rahmen. In diesem Zusammenhang bedeutet der Wechsel der Jahreszahl den Beginn von etwas Neuem, was eine innere Veränderung leichter erscheinen lässt. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die meisten guten Vorsätze spätestens nach einer Woche vergessen sind. 

Ab und an zeigen sie sich in Form von Schuldgefühlen, weil Vorsätze wie täglicher Sport, eine gesunde Ernährung, regelmäßige Anrufe bei Familienangehörigen oder der Umstieg vom Auto auf das Fahrrad der Bequemlichkeit und alten Gewohnheiten zum Opfer gefallen sind. Wenige Tage nach Neujahr sind viele Vorsätze nur noch eine gedankliche Erinnerung. Weshalb, wenn wir doch von der Notwendigkeit der Veränderungen felsenfest überzeugt waren?

Du wirst Erfolg haben, wenn Dir Dein Ziel wichtiger als alles andere ist. Du kennst sicher Geschichten von Menschen, die eine niederschmetternde Diagnose von einem Arzt bekamen. Mit dem Tod vor Augen konzentrierten sie sich ausschließlich auf die Dinge, die ihnen in der verbleibenden Zeit wirklich wichtig waren. In dieser Situation richtete sich der Fokus auf eine oder zwei Sachen aus und versorgte diese Bilder mit maximaler Energie. Alles andere wurde nebensächlich, wodurch sich diese Ziele realisieren ließen.

Frage Dich also selbst, wie viel Energie in Deinen Wünschen liegt. Sind sie nur ein Gedanke, der sich gut anfühlt? Handelt es sich um etwas, dass Du gerne hättest oder sein würdest? Wäre es schlimm, wenn sich dieser Wunsch nicht realisiert? Kannst Du Gründe aufführen, weshalb Du dieses Ziel nie erreichen könntest? Wenn ja, wird es schwierig werden, diese Wunschvorstellung umzusetzen. Um Wünsche für die physischen Sinne greifbar zu machen, braucht es das vorweggenommene Gefühl des Erfolgs. Dabei kann es helfen, dir erst einmal bewusst zu machen, wieso du etwas verändern möchtest.

Weshalb brauchen wir Gewohnheiten & Routine?

Deine erlernten Gewohnheiten schenken Dir Sicherheit. Zu Beginn Deines Lebens bist Du darauf angewiesen, die Handlungsweisen anderer Menschen zu übernehmen. Du erlebst, wie sich Deine Eltern in verschiedenen Situationen verhalten, was sie sagen und wie sie miteinander oder mit Dir umgehen. Diese Erfahrungen werden von Dir verinnerlicht. Später triffst Du Deine Entscheidungen aufgrund dieser Muster. Die äußeren Situationen verändern sich, Deine Impulse und Handlungen bleiben. Bis Du in bestimmten Situationen ein Ergebnis hervorrufen willst, das nicht so richtig zu deinen Vorstellungen passt. Hier meldet sich die Chance zur Veränderung!

Frau schaut sich glücklich im Spiegel an

Nur mit ihnen kannst Du Dich in Deiner Kindheit in der Welt zurechtfinden und das Gefühl einer individuellen Persönlichkeit entwickeln. Was Dir vom Elternhaus mitgegeben wurde, bildet Deinen Handlungsspielraum. Im Prinzip ist es so, dass jeder von uns wie eine Puppe in einem Kokon aus erlernten Mustern verharrt, bis wir genug von der Enge haben. Auch eine Raupe muss ihren Kokon erst sprengen, bevor sie als Schmetterling in die Freiheit fliegt. Beim Menschen geht es dagegen um die Veränderungen von Bewusstsein und Überzeugungen. Nur wenn sich Deine Gedankenmuster ändern, bist Du auch zu anderen Handlungen fähig.

Wie etabliere ich gute Gewohnheiten?

Zunächst ist eines besonders wichtig: Neue Gewohnheiten lassen sich nicht von einem Tag auf den anderen etablieren. Sie brauchen Zeit, da auch hier das Prinzip der Wiederholung gilt. Damit neue Handlungsabläufe von Deinem Gehirn gespeichert werden, musst Du alte Muster beiseitelegen und Dich für mindestens drei Wochen auf andere Art und Weise verhalten. Werden Deine alten Verhaltensmuster in diesem Zeitraum nicht aufgerufen, wird die Erinnerung in den Zellen von Deiner neuen Verhaltensweise überschrieben. Damit hat sich eine neue Gewohnheit gebildet.

Da hier Konsequenz und das Überwinden des inneren Schweinehundes gefragt sind, scheitern viele Menschen an der Aufgabe. Du musst aktiv gegen das Verlangen ankämpfen, die Dinge auf gewohnte Weise zu tun. Dein Gehirn bietet Dir praktisch Deine alten Gewohnheiten immer wieder an, als wolle es Dich fragen, ob Du wirklich etwas anderes willst.  

Mann macht Dehnübungen

Um diese Veränderung umzusetzen, solltest Du Dir eine Auszeit gönnen und Dich zurückziehen. Kleinere Veränderungen (tägliche Sporteinheiten, regelmäßiges Aufräumen oder das tägliche Schreiben einer To-Do-Liste) lassen sich in den normalen Tagesablauf integrieren.

Geht es jedoch um Vorsätze oder Veränderungen, die Deine Gefühlswelt betreffen (selbstbewusster agieren, Ängste besiegen oder ein freundlicheres Auftreten), solltest Du Dir mehr Zeit für Dich selbst nehmen. 

Meist ist es die Unzufriedenheit, die zu dauerhaften Veränderungen führt. Die emotionale Herangehensweise stellt die Frage nach der Ursache und dem Zweck Deiner gewünschten Gewohnheit. 

In diesem Fall:

  • Warum willst/solltest Du Sport machen?

Beispielhafte Antwort:

  • Weil ich durch mein Übergewicht Diabetes entwickelt habe und daher gesünder leben möchte.

Hierbei ist Druck und Unzufriedenheit entstanden, die mit Angst einhergeht. Du kannst nicht länger warten und über die nötige Veränderung nachdenken. Du musst Deinen Vorsatz umsetzen, weil sonst negative Konsequenzen folgen. Selbstverständlich kannst Du Dich auch aus freien Stücken für ein regelmäßiges Fitnesstraining entscheiden. Die Frage ist, wie lange Du das durchhältst. Sehr disziplinierte Menschen schaffen es auf diesem Weg, doch die Mehrheit wird scheitern. Es fehlt die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren, um dadurch die notwendige Energie zur Umsetzung zu haben. In diesem Fall sind Gleichgesinnte hilfreich, um sich gegenseitig zu motivieren. Dieser Prozess wird länger dauern und anstrengender sein, bis Du erfolgreich bist.

Neue Gewohnheiten brauchen Disziplin

Du musst über die inneren Grenzen hinausgehen und deshalb solltest Du Dich ehrlich fragen, ob Du Dich magst, wie Du gerade bist. Viele Menschen bleiben an dieser Stelle aus Gewohnheit lieber in ihrer Komfortzone und reden sich die Situation schön. Veränderungen brauchen den Mut, sich selbst ins Gesicht zu sehen. Solange Du Dich in der begrenzten Form ertragen kannst, werden alle Vorsätze, die Du zum Jahreswechsel fasst, kurz nach Neujahr leider nicht mehr präsent sein.

Willst Du Dich erfolgreich verändern und neue Ziele erreichen, kann es passieren, dass Du zuerst an Grenzen stößt und sich der Erfolg nicht sofort einstellt. Lass Dich davon nicht demotivieren, sondern halte an Deinem Vorhaben fest. Wenn Du Dir von ganzem Herzen sagen kannst, warum Dein Vorhaben wirklich wichtig ist, wirst Du auch die Energie zum Durchhalten aufbringen. Indem Du alten Verhaltensmustern keine Aufmerksamkeit schenkst, lösen diese sich auf. Beobachte Dich daher in der Zeit der Umstrukturierung besonders achtsam. Wenn Du Dich dabei ertappst, den Fokus von Deinem Plan abzuziehen, denke an Dein bisheriges Erfolgserlebnis und richte Dich anschließend wieder auf Dein Vorhaben aus. 

Pinnwand mit Zielen

Das hört sich alles sehr kompliziert an, ist es aber nicht. Nimm Deinen Urlaub als Beispiel. Hast Du diesen gebucht, wandern Deine Gedanken schon lange vor dem ersten Urlaubstag in die Vorstellung der Ferien. Du entwickelst Erwartungen, die emotional mit Freude aufgeladen sind. Ebenso gehst Du bei Veränderungen vor, die Deine Persönlichkeit betreffen. Du erwartest voller Spannung und Aufregung den Persönlichkeitsanteil von Dir, der Deine guten Vorsatz erfüllen und umsetzen kann. 

Ohne diesen Prozess ist es nicht möglich, dauerhaft neue Gewohnheiten zu schaffen. Je mehr Du Dich zwingst, etwas zu erreichen, desto schneller wirst Du das Interesse verlieren. Verankerst Du Deine Vorsätze jedoch tief in deinem Bewusstsein, wirst Du Ergebnisse sehen, ohne Dich dabei quälen zu müssen. Den inneren Schweinehund zu überwinden, bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Du gegen Deine alten Überzeugungen kämpfst und ständig mit ihrem Widerstand konfrontiert bist. 

Was sind gute Gewohnheiten?

Schreiben eins Tagebuchs

Wie wäre es zum Beispiel mit dem regelmäßigen Führen eines Tagebuchs? Schreibst Du täglich auf, was Du denkst und fühlst, kommst Du Dir selbst näher. Dir wird auffallen, dass Du manchmal anders reagierst, als Du gerne handeln würdest. Durch das Schreiben des Tagebuches fällt es dir leichter, diese Zusammenhänge zu verstehen. 

Um Deinen Körper nach dem Aufwachen Energie zu geben, könntest Du Dir eine morgendliche Trainingseinheit angewöhnen. Schon fünf Minuten reichen aus, um den Kreislauf in Bewegung zu bringen. Finde die Sportart, die zu Deiner morgendlichen Motivation passt und bringe Dich jeden Morgen auf gesunde Weise physisch in Schwung.

Lerne das Meditieren, denn diese positive Gewohnheit befreit Dich von Stress und stärkt Deine Gesundheit. Kommen Deine Gedanken zur Ruhe, wird der Körper von Ängsten, Unruhe und psychischem Druck befreit. Außerdem machst Du zunehmend die Erfahrung, dass sich Deine Reaktionen im Alltag verändern. Du bist ruhiger, kannst leichter die richtigen Entscheidungen treffen und lebst auf intuitivere Art und Weise. 

Kümmere Dich um andere Menschen, denn es bringt Freude in Dein Leben. Der Einkauf für die Nachbarin, freundliche Worte für den Arbeitskollegen, eine ehrlich gemeinte Frage, ob es dem anderen gut geht – diese Dinge geben Dir ein gutes Gefühl. Teilst Du Deine Zeit mit anderen Menschen, wird dem immer eine positive Reaktion folgen. Das kann selbst zu mehr Zufriedenheit im Leben führen, daher solltest Du jeden Tag wenigstens einem Menschen etwas Gutes tun. 

Es gibt verschiedene berühmte Beispiele von Personen, welche ebenfalls gute Gewohnheiten für sich etabliert haben. Charles Darwin entspannte sich regelmäßig bei langen Spaziergängen. Angelina Jolie vermeidet das Internet. Steffi Graf sammelt mit einer Stiftung Gelder, um Krankenhäuser in notleidenden Ländern zu bauen und Barak Obama nimmt sich jeden Tag die Zeit für seine Sporteinheit. Ernest Hemmingway arbeitete im Stehen, um Rückenerkrankungen vorzubeugen und Elli Goulding besiegte ihre Panikattacken mit regelmäßigem Kickboxtraining. 

All diese Menschen entwickelten gute Gewohnheiten, weil sie damit Schwierigkeiten in ihrem Leben aus dem Weg räumten oder über sich selbst hinauswachsen konnten. Fang auch Du heute an, eine größere Version Deiner selbst zu werden. 

🎧 Audio-Tipp: Wie du mit Routinen mehr Struktur in deinen Tag bringen kannst, hörst du im Audio-Artikel „Das Fundament für eine effektive Routine legen“ von Blyss 😉!